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Jedes Material hat einen eigenen Charakter

Seit 2021 präsentieren sich die Promarca Awards im neuen Glanz. Der Designer der «Award-Familie» ist Juri Roemmel aus St. Gallen. Er besitzt den Bachelor in Product and Industrial Design der «École cantonale d’art de Lausanne» (ECAL). Promarca im Gespräch mit Juri Roemmel.

 

Juri, Du hast für Promarca die drei Awards (Brand, Explorer und Star) kreiert. Was wolltest Du mit den Skulpturen ausdrücken?

Bei der Konzeption für die Awards lag für mich ein Thema im Fokus: Ich habe die Form nicht entsprechend der Thematik der Preise gewählt, sondern mich bewusst für ein Design entschieden, das Promarca verkörpert. Die Form soll das Branding von Promarca repräsentieren und das unverkennbare Erscheinungsbild des Verbands unterstreichen. Der Ausschnitt aus der monolitartigen Form zeigt die Bildmarke (Schweif) von Promarca.

 

Was ist die Besonderheit der Materialien, die Du verwendet hast?

Wie bereits erwähnt wird bei allen Awards die gleiche Form verwendet. Mein Ziel war, das Material und deren Oberflächenbehandlung passend zum jeweiligen Thema zu wählen.
Für den Award «Brand of the Year» wählte ich den Stein Azul Macaubas. Ein sehr edler Quarzit, welcher mit wunderschönen blauen Adern versehen ist. Er schafft mit seiner blauen Farbe einen Link zum Erscheinungsbild von Promarca. Der Stein symbolisiert zusätzlich den Grundbaustein für den Erfolg eines Unternehmens – was ich für diesen Award als sehr passend empfand. Um mich dem Aussehen eines Sterns anzunähern, wählte ich für den Award «Star of the Year» eloxiertes Aluminium mit einer hellen und glänzenden Oberfläche. Der «Explorer of the Year» ist aus Eichenholz gefertigt. Dieses enthält eine grosse Menge an Gerbsäure, im Zusammenspiel mit Eisen und Essig kommt es zu einer chemischen Reaktion, welche die Oberfläche des Holzes in ein schönes Schwarz verwandelt. Die Behandlung und deren Farbe steht dabei für die Entdeckung neuer Wege und den Schritt ins Unbekannte.

 

Auf welche Herausforderungen bist Du bei der Ausführung gestossen?

Ein Design auf verschiedene Materialien anzuwenden ist immer eine Herausforderung. Jedes Material hat einen eigenen Charakter und reagiert unterschiedlich auf verschiedene Formen. Stein ist hierbei besonders tükisch, denn es ist schwierig kleinere Objekte aus Stein zu fertigen. Hinzu kommt, dass Azul Macaubas ein sehr harter und edler Stein auf dem Markt ist und man ihn im üblichen Handel nicht als Massivblock bekommt. Entsprechend gross waren die Bemühungen einen Lieferanten zu finden, der bereit war ein Stück mit diesem geringen Gewicht zu liefern.

 

Wo findest Du Inspiration für Deine Werke?

Da bin ich sehr pragmatisch, meine Inspirationsquelle ist die Realität. Mich interessiert ehrliches Design, das mit der Thematik in Einklang ist. Die Awards sind ein gutes Beispiel: Ich beobachte genau, suche das Potential im Vorhandenen und kombiniere diese mit meinen eigenen Visionen. Hier gilt es die richtigen Schlüsse zu ziehen und diese gut umzusetzen. Wenn dies richtiggemacht ist, fühlt sich das Objekt natürlich an, als wäre es schon immer da gewesen.

 

Wenn Du Deinen Stil in drei Worten beschreiben müsstest, dann wären es welche?

Empirisch, pragmatisch, grafisch

 

Du hast an der ECAL Deinen Bachelor in Product and Industrial Design abgeschlossen. Was sind Deine beruflichen Ziele?

Vor meinem Studium war ich als Grafiker tätig und dies hat mir den Grundbaustein in der Gestaltung gegeben. Nun habe ich in meinem Studium das 3-dimensionale Gestalten weiterentwickelt und viel neues, insbesondere industriebezogenes, Wissen erlernt. Ich interessiere mich sehr dafür, gestalterische Lösungen zu verschiedenen Themen zu finden. Mein Fokus liegt dabei auf Arbeiten in den Bereichen Objekt- & Möbeldesign, Artdirection und der Raumgestaltung. Mich interessiert die Gestaltung als Ganzes. Auf was ich mich dabei in Zukunft fokussieren will, behalte ich mir offen.

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