| Nachhaltigkeit

«Nachhaltigkeit – unser Wissen, Ihre Handlungsmöglichkeiten»

Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema für Promarca und ihre Mitglieder. Eine Marke entsteht nicht über Nacht. Sie ist eine Leistung auf jeder Stufe der Wertschöpfungskette. Promarca Mitglieder unterstützen die 17 Ziele des Bundes und verfolgen unzählige Bestrebungen, um die Welt nachhaltig zu gestalten und um zu ihr Sorge zu tragen. Das Thema Nachhaltigkeit ist für die ganze Wertschöpfungskette relevant. Einmal im Jahr führt der Verband eine Nachhaltigkeitsumfrage unter seinen 103 Mitgliedern durch. Dieses Jahr wurde sie in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Ipsos durchgeführt und zum ersten Mal liegen Resultate einer Konsumentenbefragung in der Schweiz vor.

Promarca im Gespräch mit Martin Fenböck, Senior Client Director & Regional Division Leader von Ipsos, zu den wichtigsten Erkenntnissen der Analyse.

 

Was sind die wichtigsten Erkenntnisse Ihrer Analyse?
Die Promarca-Mitglieder unterstützen die Ziele des Bundes und ergreifen konkrete Massnahmen für die ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit. Das Thema ist für die gesamte Wertschöpfungskette relevant. Die Bekämpfung des Klimawandels wird von der Schweizer Bevölkerung als gemeinsame Aufgabe von Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Regierung betrachtet. Die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten möchten zur Bekämpfung des Klimawandels durch Massnahmen wie Recycling, weniger Lebensmittelabfälle, mehr Homeoffice usw., etwas beitragen.

 

Ihre Analyse kommt zum Schluss, dass der Klimawandel von der Schweizer Bevölkerung als gemeinsame gesellschaftliche Aufgabe betrachtet wird. Allerdings gaben die Konsumentinnen und Konsumenten im Rahmen der Untersuchung an, dass sie hierfür bereits alles tun. Wie können diese Konsumentinnen und Konsumenten dazu bewogen werden, ihren Beitrag noch zu erhöhen?

Im ersten Schritt ist ein hohes Mass an Vertrauen in das eigene Handeln in Bezug auf die Bekämpfung des Klimawandels als positiv zu bewerten. Es ist und bleibt ein wichtiges Thema und die Menschen möchten etwas beitragen. Gleichzeitig gibt auch etwa ein Drittel an, bei unterschiedlichen Massnahmen wie etwa beim Energie- und Wassersparen, bereits alles zu tun, was für Sie möglich ist. Um hier gemeinsam den nächsten Schritt gehen zu können, müssen Massnahmen und deren Nutzen gut erklärt werden. Je konkreter, desto besser. Das ist zugegebenermassen eine Herausforderung für Entscheidungsträger – manche Massnahmen helfen nachhaltig und der kurzfristige Wert ist für den Einzelnen nicht immer sofort erkennbar.

 

Inwiefern unterscheiden sich Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten zu jenen aus Europa? Gibt es Länder, an welchen die Schweiz sich bezüglich des Recyclings orientieren könnte?
Die Bereitschaft in Zukunft häufiger von zuhause aus zu arbeiten («Home Office») ist in der Schweiz im Vergleich zu anderen europäischen Ländern stärker ausgeprägt. Auch die Vermeidung von zu viel Lebensmittelabfällen wird von Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten häufiger genannt als von jenen in Frankreich und in Deutschland. Die Hälfte aller Schweizerinnen und Schweizer gibt an, bereits alles zu tun was für sie in Bezug auf Recycling möglich ist. Ein weiteres Drittel möchte sogar noch mehr beitragen als bisher. Hier sind die Werte mit anderen europäischen Ländern recht vergleichbar.

 

Wie können die Markenartikelhersteller die Konsumentinnen und Konsumenten unterstützen, ihr Verhalten anzupassen?
Die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten möchten sich prinzipiell positiv gegenüber der Umwelt verhalten. Daher sind jene Massnahmen ideal, die es ihnen einfach machen etwas beizutragen, ohne dass zu viel individueller Aufwand entsteht. Massnahmen können unterschiedlich gestaltet sein, beispielsweise die transparente Kennzeichnung von Inhaltsstoffen, Information am Regal bzw. auf der Packung, Anpassungen beim Verpackungsmaterial, ohne dass zu grosse Abstriche beim Packungshandling gemacht werden, etc.

 

33 Prozent der befragten Promarca Mitglieder gaben an, dass sie über die 17 Nachhaltigkeitsziele des Bundes nicht Bescheid wissen. An was könnte dies liegen? Was könnte der Bund besser machen, um die Ziele zu kommunizieren?
Im ersten Schritt sind die Ziele global durch die UNO definiert und wurden von der Schweiz auf die lokalen Gegebenheiten angepasst. Je konkreter die Massnahmen einen Einfluss auf die Promarca Mitglieder haben, desto grösser die Aufmerksamkeit in Zukunft für die 17 Nachhaltigkeitsziele.

 

Promarca-Mitglieder gehen davon aus, dass es eine Diskrepanz gibt zwischen dem was die Konsumentinnen und Konsumenten sagen, und dem wie sie ihre Produkte im Laden einkaufen. Konnten Sie in Ihrer Analyse eine solche Diskrepanz feststellen?
Aus Sicht der Konsumentinnen und Konsumenten gewinnt Nachhaltigkeit mehr und mehr an Bedeutung. Das drückt sich auch in Befragungen entsprechend aus. Gleichzeitig gibt es für die Entscheidung im Laden für ein bestimmtes Produkt auch weiterhin viele unterschiedliche Kriterien. Das kann immer öfters die Nachhaltigkeit sein, aber auch der Geschmack, der Preis, die Marke, die Produktverfügbarkeit, die Convenience der Nutzung und vieles mehr spielen eine Rolle. Dies sehen wir immer wieder, wenn wir Innovationen in der Schweiz begleiten. Des Weiteren kann es für die Konsumentinnen und Konsumenten manchmal herausfordernd sein, in dieser kurzen Entscheidungssituation am Regal den Mehrwert durch ein nachhaltiges Produkt zu erkennen. Daher spielt die Information auf der Verpackung eine wichtige Rolle.

 

Ist eine solche Diskrepanz auch in anderen europäischen Ländern erkennbar?
Ja, dies ist absolut auch in anderen europäischen Ländern der Fall.

 

Unter PDF finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse.

Zurück