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90 Jahre Promarca – die Zeit ist nicht stehengeblieben

Das Jahr 2019 war ein ganz Besonderes für Promarca: Wir konnten am Tag der Marke unser 90-jähriges Bestehen feiern. Begeben wir uns auf eine kurze Zeitreise durch unsere Geschichte: Acht Pioniere aus den Firmen Seifenfabrik Sunlight, Kochfettfabrik Sais, Nago Nährmittelwerke, Chocolat Tobler S.A., Hch. Franck Söhne, Helvetia, Knorr Nährmittelwerke und Kaffee Hag AG gründen 1929 den Verband Schweizerischer Markenartikelfabrikanten. Mit dem Zweck, die gemeinsamen Interessen seiner Mitglieder zu wahren und die gegenseitige Zusammenarbeit zu fördern. Erreicht werden soll dieses Ziel durch Meinungsaustausch, Mitteilung allgemein wichtiger Erfahrungen, gemeinsames Vorgehen in Fachfragen, Beseitigung von Missständen in der Markenartikelbranche und Schutz vor Schädigungen. Im Jahre 1955 gibt sich der Verband die Bezeichnung «Promarca» – Verband Schweizerischer Markenartikelfabrikanten.

Dieser Blick zurück zeigt, dass der Verband vorausschauend war. So hatte er beispielsweise bereits 1967 auf die Preisbindung zweiter Hand verzichtet – wohlgesagt völlig freiwillig. Mit der Revision des Kartellgesetzes im 2003 war der Verband an den Diskussionen der Erweiterung des Marktbeherrschungsbegriffs massgeblich beteiligt. Seither hören die Reformbestrebungen nicht auf und Promarca ist zu einer anerkannten Referenzorganisation und zu einem Dialogpartner auf der politischen und wirtschaftlichen Ebene geworden.

Promarca ist auch heute das Sprachrohr für Marken und steht für deren Werte ein. Der Vorstand hat daher im vergangenen Frühjahr eine neue Vision erarbeitet, um dieser Aussage mehr Gewicht zu verleihen. «Promarca – die engagierte Stimme der Marken», mit diesem Leitsatz sucht Promarca stets nach Lösungen, unterstützt seine Mitglieder und gibt so den Marken eine Stimme. Der Verband setzt sich nicht nur für günstige Rahmenbedingungen und Wettbewerb ein, sondern auch für den gegenseitigen Respekt zwischen Handel und Markenunternehmen – kurz, für eine Begegnung auf Augenhöhe.

Um den innovativen Marken mehr Gewicht zu geben, verleiht Promarca Awards an seine Mitglieder. Im Rahmen vom Tag der Marke wird die vertrauenswürdigste Marke mit dem «Brand of the Year» prämiert. 2019 wurde die Marke «Lindt» zum zweiten Mal zum Sieger erkoren. Diese Marke überzeugt durch Kontinuität in Qualität, Visibilität aber auch im Markenversprechen, für das der Lindt Maître Chocolatier steht. Am Promarca Forum wurden zwei Innovation Awards verliehen. Die beiden Traditionshäuser Cailler/Kambly nahmen den «Star of the Year» für das gemeinsame Werk ihrer Petit Beurre-Kreation entgegen, das von den Konsumenten und Konsumentinnen zum Lieblingsprodukt unter den zehn umsatzstärksten Neulancierungen auserwählt wurde. Eine vierköpfige Expertenjury kürte das Unternehmen L’Oréal mit dem «Explorer of the Year». Die Jury liess sich vom Konzept «Effaclar Spotscan» überzeugen, einer App, die Selfies analysiert, um Hautunreinheiten zu lokalisieren. L’Oréal gehe mit dieser Innovation über sein traditionelles Kerngeschäft hinaus und schaffe mit dieser Dienstleistung nicht nur einen Mehrwert für die Kunden, sondern beginne sein Geschäftsmodell für die Zukunft zu positionieren, so die Argumente der Jury.

Markenartikel waren in der Vergangenheit schon immer sehr beliebt – und auch heute sind sie gar nicht wegzudenken. Marken stehen für Qualität und Mehrwert, schaffen Vertrauen, geben Sicherheit und Orientierung in einer von Informationsflut geprägten Konsumwelt. Die Digitalisierung und das Aufrüsten des Handels führen zu einem Wandel. Markenartikel wollen dort sein, wo ihre Konsumenten sind und heute kann man in Echtzeit wissen, was der Konsument mag und will. Die Technologie hilft, Echtzeit-Daten über den Konsumenten zu erhalten und ihn besser zu verstehen. Die Digitalisierung stellt nicht nur die Markenartikelindustrie vor Herausforderungen. Hervorzuheben sind der wachsende E-Commerce, Multi-Channel-Konsumenten, die permanent nach den besten Angeboten suchen, der Einfluss von Online-Bewertungen usw. In diesem komplexen Umfeld ist noch entscheidender, dass die Marke ihren Werten treu bleibt und dafür sorgt, dass alle Facetten der Marke, die der Konsument erlebt, relevant, stimmig und positiv sind.

Einen Gedanken möchte ich abschliessend festhalten. Marken übernehmen auch wichtige psychologische Funktionen. Sie widerspiegeln den Zeitgeist, vermitteln Erlebnis und ermöglichen Gruppenzugehörigkeit. Markenartikel sind Originale. Sie entwickeln eine eigene Persönlichkeit, auf die der Konsument sich verlassen und der er vertrauen kann. Die Konsumenten vertrauen Marken und diese können ihre Reichweite und Stimme in der Werbung nutzen, um Vorurteile abzubauen. Jedes Markenunternehmen kann individuelle Massnahmen für die Gleichheit und Nachhaltigkeit ergreifen und damit Gutes tun.

Vertrauen wir also weiterhin den Unternehmen, die sich für starke Marken einsetzen und den Standort Schweiz festigen. Wir als Verband wollen uns auch weiterhin vollumfänglich um die Anliegen unserer Mitglieder kümmern. Sie können auf uns «Promarca – die engagierte Stimme der Marken» zählen.

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