«Nachhaltigkeit – unser Wissen, Ihre Handlungsmöglichkeiten»

Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema für Promarca und ihre Mitglieder. Eine Marke entsteht nicht über Nacht. Sie ist eine Leistung auf jeder Stufe der Wertschöpfungskette. Promarca Mitglieder unterstützen die 17 Ziele des Bundes und verfolgen unzählige Bestrebungen, um die Welt nachhaltig zu gestalten und um zu ihr Sorge zu tragen. Das Thema Nachhaltigkeit ist für die ganze Wertschöpfungskette relevant. Einmal im Jahr führt der Verband eine Nachhaltigkeitsumfrage unter seinen 103 Mitgliedern durch. Dieses Jahr wurde sie in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Ipsos durchgeführt und zum ersten Mal liegen Resultate einer Konsumentenbefragung in der Schweiz vor.

Promarca im Gespräch mit Martin Fenböck, Senior Client Director & Regional Division Leader von Ipsos, zu den wichtigsten Erkenntnissen der Analyse.

 

Was sind die wichtigsten Erkenntnisse Ihrer Analyse?
Die Promarca-Mitglieder unterstützen die Ziele des Bundes und ergreifen konkrete Massnahmen für die ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit. Das Thema ist für die gesamte Wertschöpfungskette relevant. Die Bekämpfung des Klimawandels wird von der Schweizer Bevölkerung als gemeinsame Aufgabe von Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Regierung betrachtet. Die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten möchten zur Bekämpfung des Klimawandels durch Massnahmen wie Recycling, weniger Lebensmittelabfälle, mehr Homeoffice usw., etwas beitragen.

 

Ihre Analyse kommt zum Schluss, dass der Klimawandel von der Schweizer Bevölkerung als gemeinsame gesellschaftliche Aufgabe betrachtet wird. Allerdings gaben die Konsumentinnen und Konsumenten im Rahmen der Untersuchung an, dass sie hierfür bereits alles tun. Wie können diese Konsumentinnen und Konsumenten dazu bewogen werden, ihren Beitrag noch zu erhöhen?

Im ersten Schritt ist ein hohes Mass an Vertrauen in das eigene Handeln in Bezug auf die Bekämpfung des Klimawandels als positiv zu bewerten. Es ist und bleibt ein wichtiges Thema und die Menschen möchten etwas beitragen. Gleichzeitig gibt auch etwa ein Drittel an, bei unterschiedlichen Massnahmen wie etwa beim Energie- und Wassersparen, bereits alles zu tun, was für Sie möglich ist. Um hier gemeinsam den nächsten Schritt gehen zu können, müssen Massnahmen und deren Nutzen gut erklärt werden. Je konkreter, desto besser. Das ist zugegebenermassen eine Herausforderung für Entscheidungsträger – manche Massnahmen helfen nachhaltig und der kurzfristige Wert ist für den Einzelnen nicht immer sofort erkennbar.

 

Inwiefern unterscheiden sich Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten zu jenen aus Europa? Gibt es Länder, an welchen die Schweiz sich bezüglich des Recyclings orientieren könnte?
Die Bereitschaft in Zukunft häufiger von zuhause aus zu arbeiten («Home Office») ist in der Schweiz im Vergleich zu anderen europäischen Ländern stärker ausgeprägt. Auch die Vermeidung von zu viel Lebensmittelabfällen wird von Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten häufiger genannt als von jenen in Frankreich und in Deutschland. Die Hälfte aller Schweizerinnen und Schweizer gibt an, bereits alles zu tun was für sie in Bezug auf Recycling möglich ist. Ein weiteres Drittel möchte sogar noch mehr beitragen als bisher. Hier sind die Werte mit anderen europäischen Ländern recht vergleichbar.

 

Wie können die Markenartikelhersteller die Konsumentinnen und Konsumenten unterstützen, ihr Verhalten anzupassen?
Die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten möchten sich prinzipiell positiv gegenüber der Umwelt verhalten. Daher sind jene Massnahmen ideal, die es ihnen einfach machen etwas beizutragen, ohne dass zu viel individueller Aufwand entsteht. Massnahmen können unterschiedlich gestaltet sein, beispielsweise die transparente Kennzeichnung von Inhaltsstoffen, Information am Regal bzw. auf der Packung, Anpassungen beim Verpackungsmaterial, ohne dass zu grosse Abstriche beim Packungshandling gemacht werden, etc.

 

33 Prozent der befragten Promarca Mitglieder gaben an, dass sie über die 17 Nachhaltigkeitsziele des Bundes nicht Bescheid wissen. An was könnte dies liegen? Was könnte der Bund besser machen, um die Ziele zu kommunizieren?
Im ersten Schritt sind die Ziele global durch die UNO definiert und wurden von der Schweiz auf die lokalen Gegebenheiten angepasst. Je konkreter die Massnahmen einen Einfluss auf die Promarca Mitglieder haben, desto grösser die Aufmerksamkeit in Zukunft für die 17 Nachhaltigkeitsziele.

 

Promarca-Mitglieder gehen davon aus, dass es eine Diskrepanz gibt zwischen dem was die Konsumentinnen und Konsumenten sagen, und dem wie sie ihre Produkte im Laden einkaufen. Konnten Sie in Ihrer Analyse eine solche Diskrepanz feststellen?
Aus Sicht der Konsumentinnen und Konsumenten gewinnt Nachhaltigkeit mehr und mehr an Bedeutung. Das drückt sich auch in Befragungen entsprechend aus. Gleichzeitig gibt es für die Entscheidung im Laden für ein bestimmtes Produkt auch weiterhin viele unterschiedliche Kriterien. Das kann immer öfters die Nachhaltigkeit sein, aber auch der Geschmack, der Preis, die Marke, die Produktverfügbarkeit, die Convenience der Nutzung und vieles mehr spielen eine Rolle. Dies sehen wir immer wieder, wenn wir Innovationen in der Schweiz begleiten. Des Weiteren kann es für die Konsumentinnen und Konsumenten manchmal herausfordernd sein, in dieser kurzen Entscheidungssituation am Regal den Mehrwert durch ein nachhaltiges Produkt zu erkennen. Daher spielt die Information auf der Verpackung eine wichtige Rolle.

 

Ist eine solche Diskrepanz auch in anderen europäischen Ländern erkennbar?
Ja, dies ist absolut auch in anderen europäischen Ländern der Fall.

 

Unter PDF finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse.

Bester Arbeitgeber der Schweiz: Was macht Rivella anders?

Jährlich ermitteln «Handelszeitung» und «Le Temps» in einer repräsentativen Studie die besten Arbeitgeber der Schweiz. 2021 schaffte es die Getränkeherstellerin Rivella AG auf den ersten Platz. Die Auszeichnung komme aber nicht von ungefähr, ist Markus Krienbühl, Leiter People & Culture, überzeugt. Vielmehr sei es das Resultat einer langfristigen und gezielten Investition zur Stärkung und Weiterentwicklung der Unternehmenskultur und der Arbeitgebermarke. Im Interview gibt Markus Krienbühl Einblick in die besondere Kultur bei Rivella.

 

Was hat es ausgemacht, dass gerade Rivella auf Rang 1 der besten Arbeitgeber der Schweiz gelandet ist?

Eine simple Antwort darauf gibt es meiner Meinung nach nicht. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Eine Schlüsselrolle spielt sicherlich unsere auf Vertrauen, Respekt und Wertschätzung basierende Unternehmenskultur. Wir sind der festen Überzeugung, dass eine kontinuierliche und stete Auseinandersetzung mit Kultur und eine bewusste Gestaltung und Entwicklung der eigenen Kultur auf verschiedenen Ebenen ein erfolgsentscheidender Faktor zur Bewältigung unserer Herausforderungen ist und einen enormen Einfluss auf das Commitment, die Zufriedenheit und die Motivation der Mitarbeitenden hat.

 

 

Was zeichnet die Rivella Kultur aus?

Wir haben dies kürzlich auch unsere Kadermitarbeitenden gefragt. Zusammengefasst steht unsere Unternehmenskultur auf einem soliden, menschenorientierten Fundament bestehend aus Vertrauen, Wertschätzung und Respekt. Wir gewähren grossen Gestaltungs- und Entscheidungsspielraum, fordern diesen aber auch ein. Zudem würde ich die familiäre Atmosphäre, den Teamspirit und das hohe Commitment zu Rivella als weitere typische Rivella-Kulturelemente nennen. 

 

Hat diese Auszeichnung etwas ausgelöst – bei den eigenen Mitarbeitenden oder in der Aussenwahrnehmung?

Die Resonanz auf den Award war bei den Mitarbeitenden aber auch extern überwältigend. Die Mitarbeitenden freuten sich enorm über die Auszeichnung. Zudem kam sie für uns alle nach schwierigen pandemiebedingten Monaten zu einem günstigen Zeitpunkt. Es war ein richtiger «Aufsteller». Der Stolz und die Bestätigung beim Besten Arbeitgeber zu arbeiten, strahlt weiterhin und ist richtiggehend sicht- und spürbar. Auch ausserhalb der Rivella war die Freude über die Auszeichnung gross. Wir haben aufgrund der unzähligen Rückmeldungen und Gratulationen gespürt, dass Rivella ein Sympathieträger ist, dass die Freude über den Award geteilt wird und last but not least geteilte Freude, dass es mit Rivella einem mittelständischen Schweizer Unternehmen gelungen ist, namhafte nationale und internationale (Gross-)Unternehmen hinter sich zu lassen.

 

Was braucht es, damit Rivella auch in Zukunft zu den Top-Arbeitgebern der Schweiz gehört?

Es ist wichtig, dass wir uns nun nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Wir wollen und müssen uns als Organisation weiterentwickeln, uns fit halten und als Arbeitgeberin für unsere Mitarbeitenden aber auch auf dem Arbeitsmarkt weiterhin attraktiv bleiben. Im Bewusstsein, dass Kultur und Führung Schlüsselfaktoren sind, werden wir unsere «Kulturreise» mit neuen Zielen fortführen.

 

Wo sehen Sie Handlungsbedarf?

Auch die Arbeitswelt verändert sich, steht im Umbruch. Als Arbeitgeberin stehen wir vor grossen Herausforderungen. Es gilt, diese Herausforderungen hin Richtung «New Work» zu antizipieren und entsprechende Lösungen zu suchen. Wir wollen und müssen also weiterhin gezielt an unserer Kultur arbeiten, bereit sein, uns zu transformieren, Neues zu lernen, altes über Bord zu werfen, um unsere Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit zu erhalten und unsere Wahrnehmung und Attraktivität als Arbeitgeberin zu stärken. Mein Ziel dabei ist, dass wir auch weiterhin zu den besten Arbeitgebern gehören!

 

*Legende Bild: Am 4. März 2021 durften Erland Brügger (CEO), Markus Krienbühl (Leiter HR) und Alexander Barth (VRP) die Auszeichnung zum besten Arbeitgeber der Schweiz entgegennehmen.

12 Fragen an Miriam Baumann

Thomas Breitinger im Gespräch mit Miriam Baumann, Geschäftsführerin der Läckerli Huus AG. Die Zürcherin Miriam Baumann hat dem Basler Läckerli neue Strahlkraft gegeben. Vor vierzehn Jahren erwarb die Lebensmittelingenieurin und Bundesratstochter das traditionelle Läckerli Huus und hat dessen Angebot erweitert.

Das Interview ist unter PDF abrufbar.

Dieser Beitrag ist durch eine  Kooperation zwischen PROMARCATM  und dem Magazin persönlich entstanden.

 

Ich bin glücklich und habe auch nach 30 Jahren den tollsten Job!

Was früher üblich war, ist heute eher eine Seltenheit: 30 Berufsjahre beim gleichen Arbeitgeber. Béatrice Siffert ist seit dem 1. Juli 1991 für Promarca tätig, und dies immer mit viel Energie und Tatendrang. Sie hat in dieser Zeit zahlreiche neue Arbeitskolleginnen/-kollegen gewonnen, hat erlebt und dazu beigetragen, wie die Zahl der Mitglieder von damals 64 auf nunmehr über 100 Mitglieder anwuchs, und sie hat vier Umzüge der Promarca miterlebt.

Wir schätzen Béatrice sehr: Sie ist eine engagierte und aufgestellte Persönlichkeit mit viel Humor und immer einem Lächeln im Gesicht. Promarca dankt ihr von ganzem Herzen für ihre Treue und ihren unermüdlichen Einsatz in all diesen Jahren – eine Wahnsinnsleistung! Anlässlich dieses Jubiläums haben wir mit Béatrice gesprochen und ihr ein paar Fragen gestellt.

 

Béatrice, was hat Dich vor 30 Jahren dazu bewogen, Dich bei Promarca zu bewerben und Dich für Marken einzusetzen?

Mitte Zwanzig wollte ich mich weiterentwickeln und ein neues Geschäftsfeld kennenlernen. Meine solide kaufmännische Erfahrung als administrative Leiterin eines Gipser- und Malerbetriebs und meine eigenverantwortliche Arbeitsweise haben mich animiert, die Bewerbung einzureichen. Promarca war auf der Suche nach einer Alleinsekretärin – der Beschrieb des breit gefächerten Aufgabenspektrums war geradezu auf mich zugeschnitten 😊 Allerdings hatte ich im Jahr 1991 noch nicht allzu viele Berührungspunkte mit der Konsumgüterindustrie. Für mich war sie eher ein neues Terrain, das ich aber voller Zuversicht und mit der nötigen Offenheit anpackte. Fasziniert von Markenprodukten war ich schon von Kindesbeinen an – Knorr, Rivella, Cailler, Ovomaltine, Kambly Biscuits, nur um einige Marken zu nennen, waren stets treue Wegbegleiter.

 

Was schätzt Du besonders an Deiner Tätigkeit?

Das überschaubare Umfeld, das kleine Team (Anastasia, Laura und ich) und der rege Austausch mit den Mitgliedern, die mir über die lange Zeit bei Promarca sehr ans Herz gewachsen sind – das alles schätze ich sehr. Die Selbstständigkeit und der Vorteil, dass ich mich aktiv im Team einbringen kann, bedeuten mir viel. Ich schätze auch, in einer professionell und positiv geprägten Unternehmenskultur tätig zu sein und dabei verschiedenste Themen zu bearbeiten – immer zum Wohle unserer dankbaren Mitglieder, die die Existenz der Promarca ermöglichen. Und wesentlich ist auch die hohe Wertschätzung, die ich immer wieder für mein Engagement erfahre. Kurz: Ich bin glücklich und habe auch nach 30 Jahren den tollsten Job.

 

Fällt Dir spontan eine Anekdote ein, die Du bei Promarca erlebt hast?

Ui, da gibt’s eine witzige Geschichte gleich zu Beginn meiner Tätigkeit im Jahre 1991. Im Sommer zügelte die Geschäftsstelle von Zürich nach Bern, und  neues Personal wurde eingestellt. Neue Köpfe bringen bekanntlich neue Ideen … 😉 Promarca organisierte ihre traditionelle Herbsttagung – das war die damalige Bezeichnung des heutigen Forums. Allerdings war der Austragungsort neu Montreux und nicht mehr Interlaken. Aus purer Gewohnheit reisten tatsächlich Leute nach Interlaken ins Hotel Victoria-Jungfrau und waren erstaunt über unsere Abwesenheit. Verübeln konnte man es ihnen kaum, immerhin hatte der Anlass in den Jahrzehnten zuvor immer in Interlaken stattgefunden. Für uns war dann schnell klar: Brich nie mit liebgewonnenen Traditionen!

 

Wie würdest Du Promarca in ein paar Worten beschreiben?

Promarca ist klein und effizient – eine aufgeschlossene, kompetente und engagierte Service-Organisation, die von Wirtschaft, Politik und Behörden respektiert wird.

 

Was zaubert Dir ein Lächeln ins Gesicht?

Ein fröhliches Gegenüber und wenn die Sonne scheint!

 

Wie verbringst Du Deine Freizeit?

Ich bin ein grosser Genussmensch und erfreue mich an vielen schönen Dingen des Lebens. Geselliges Beisammensein mit Familie und Freunden bedeutet mir viel. Ich nutze meine freie Zeit gerne aktiv draussen in der herrlichen Natur. Mountainbike-Touren, regelmässige Jogging-Runden, das Erklimmen von Gipfeln und das Tauchen in fernen Destinationen bescheren mir Glücksgefühle. Ich geniesse aber auch die ruhigen Stunden in meinem Daheim und verfolge interessiert Fussball und ganz allgemein Sport vor dem Fernseher. Und wenn noch Zeit bleibt, vertiefe ich mich in die Lektüre eines spannenden Krimis.

 

Was wünschst Du Dir für die Zukunft?

In erster Linie wünsche ich mir sehr, dass meine Liebsten und ich gesund bleiben. Ich bin positiv eingestellt und bestrebt, privat wie beruflich weiterhin viele schöne Erfahrungen zu sammeln. Gerne möchte ich auch zum guten Gelingen und der Entwicklung von Promarca beitragen. Meine Passion für Promarca ist keineswegs erloschen!

Chancen nutzen, agil bleiben und neue Perspektiven schaffen

Geschätzte Freunde der Markenwelt

Im Jahr 2020 hat die Markenartikelindustrie eine beispiellose Agilität bewiesen. Oft mussten die Prozesse völlig umgestellt werden, damit die Sicherheit der eigenen Mitarbeitenden gewährleistet blieb und trotz der Einschränkungen keine Produktionsausfälle resultierten. Auch wenn Zwangsschliessungen von Gastronomiebetrieben und Detailhandelsgeschäften sowie Schwierigkeiten im Export für einige Promarca-Mitglieder Umsatzeinbrüche zur Folge hatten, hat die Markenartikelindustrie rasch gelernt, mit dieser unerwarteten Situation umzugehen und sie kreativ zu bewältigen. Der Lockdown hat zum Wachstum des Onlineshoppings und zu einem Rückgang von Spontaneinkäufen geführt. Davon konnten bewährte Marken und Produkte profitieren. Die Konsumentinnen und Konsumenten haben wegen monatelanger Grenzschliessungen ihre Einkäufe wieder vermehrt in der Schweiz getätigt. Eine starke Onlinepräsenz, Services, Transparenz und eine neue Customer Experience sind in Zukunft mehr denn je gefragt und werden sowohl die Industrie wie auch die Detailhändler weiter fordern.

 

Zusammenarbeit auf Augenhöhe

Die Schaffung von guten Rahmenbedingungen für Markenunternehmen ist eines der Ziele des Verbandes – dafür setzen wir uns als engagierte Stimme der Marken seit Jahren ein. Die Konzentration im Schweizer Detailhandel ist und bleibt für die Markenartikelindustrie eine der grössten Herausforderungen. Gerade im Lockdown hat sich gezeigt, dass eine enge, konstruktive und partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Handel und Industrie der Schlüssel zum Erfolg ist, um die Lieferketten sicherzustellen, das Vertrauen der Konsumenten zu wahren und attraktiv zu bleiben. Dass in einer Partnerschaft harte und faire Verhandlungen stattfinden, ist Usanz – aber gewisse Praktiken gehen aus unserer Sicht zu weit.

Das Gebaren der Migros, völlig überhöhte und unrealistische Preisreduktionen auf Einstandspreisen zu verlangen, hat uns im Frühjahr dazu bewogen, beim Sekretariat der Wettbewerbskommission Anzeige gegen den Missbrauch von Nachfragemacht zu erstatten. So steht der Detailhändler aktuell immer noch unter Marktbeobachtung.

Andererseits hat der im 2020 angekündigte Anschluss von Coop an die Organisation Markant (Anschlusshäuser sind u. a. Volg, Manor, Spar, Valora, Pistor etc.) einiges ins Rollen gebracht. Aus unserer Sicht lebt Markant gewisse Geschäftspraktiken, die kartellrechtlich zumindest untersucht werden müssen. Für die Markenartikelhersteller ist Coop jedoch der wichtigste flächendeckende Vertriebskanal auf dem Schweizer Markt. Ich bin perplex, dass Lieferanten durch Markant und neu unter Einbezug von Coop immer höhere Gebühren bezahlen müssen für sogenannte Dienstleistungen, die sie z. T. weder benötigen noch wollen. Da für viele Mitglieder der Anteil von Markant inkl. Coop über zwei Drittel ihres Schweizer Umsatzes ausmacht, sind die Abhängigkeit und die Angst vor Repressalien wie Auslistungen einzelner Artikel bis zu ganzen Produktelinien sowie Promotionsstopps massiv. Wie sollen Unternehmen hier auf Augenhöhe gegen überhöhte Forderungen verhandeln können, wenn ihnen die Angst im Nacken sitzt?

Der Verband hat im Frühjahr gegen das System Markant sowie dessen Allianz mit Coop Anzeige erstattet. Im Herbst eröffnete die Wettbewerbskommission eine Untersuchung gegen Markant, und es fanden diverse Hausdurchsuchungen statt. Anfang dieses Jahres wurden wir zudem darüber informiert, dass eine Vorabklärung gegen Coop läuft.

 

Technologieschub in der Arbeitswelt

Das Jahr 2020 hat überall einen enormen digitalen Ruck ausgelöst. Videokonferenzen wurden Alltag –praktisch alle Sitzungen fanden virtuell statt. Das Sitzungszimmer von Promarca wurde dementsprechend aufgerüstet, und der Verband organisierte sein erstes Webinar zum Thema «Zukunftsszenarien für die Markenführung nach Corona». Mittlerweile sind Webinare Bestandteil unserer Dienstleistungen geworden.

Unsere beliebten Events Tag der Marke und Promarca Forum konnten letztes Jahr leider nicht durchgeführt werden. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass wir unsere Awards trotzdem – zwar anders als geplant – verleihen konnten. Ricola wurde von den Konsumentinnen und Konsumenten zur vertrauenswürdigsten Marke gewählt und erhielt den Award «Brand of the Year». Das Honorieren der Innovationstätigkeit unserer Mitglieder bedeutet uns viel und hat auch in Zukunft einen grossen Stellenwert. Mit dem Award «Star of the Year» wurde der Innovations-Favorit 2020 der Konsumentinnen und Konsumenten, das Ovomaltine Branchli, ausgezeichnet, während die Auszeichnung «Explorer of the Year», von einer Jury vergeben, an die festen Duschgels und Shampoos von Nature Box als beachtenswerteste Innovation ging.

Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass unsere Website ein erfrischendes Update erhalten hat. Seit September 2020 kommt sie moderner daher. Wir nutzen diese Plattform nun auch vermehrt, um zielorientierter zu kommunizieren. Regelmässig publizieren wir Blog- und Fachbeiträge zu den Themen Marken, Markenschutz und Nachhaltigkeit. Es lohnt sich, unsere Website regelmässig zu besuchen.

 

Mit Marken etwas Gutes tun

Unsere Mitgliedsunternehmen bekennen sich zu einer nachhaltigen und fortschrittlichen Schweiz und unterstützen die 17 Nachhaltigkeitsziele des Bundes seit mehreren Jahren. Ebenso die Sustainable Development Goals (SDG) der UNO. Nachhaltigkeit ist nicht nur unseren Mitgliedern ein wichtiges Anliegen, sondern auch uns. Die Geschäftsstelle ist seit letztem Jahr CO2-neutral, und der Verband hat das Thema Nachhaltigkeit zu einem Kernthema gemacht. Im Juni 2020 wurde die Nachhaltigkeitskommission gegründet. Sie ist beratendes Gremium des Verbandes und vertieft sich mit Fragestellungen rund um das Thema nachhaltige Entwicklung im weiteren Sinn, u. a. werden Positionspapiere und politische Stellungnahmen erarbeitet. Das Gremium setzt sich aus Nachhaltigkeitsverantwortlichen von Mitgliedsunternehmen zusammen. Wir freuen uns, künftig weitere spannende Projekte anzupacken und umzusetzen.

Eine schöne Tatsache unseres Wirkens ist, dass wir viele Neumitglieder in unserem Verband begrüssen durften. Wir wollen auch künftig als die engagierte Stimme der Marken das Verständnis für den Wert von Marken fördern, markenrelevantes Wissen vermitteln und uns für ein faires Marktumfeld und einen freien Wettbewerb einsetzen.

Ich wünsche Ihnen beste Gesundheit und hoffe, dass wir alle das bevorstehende Jahr gut meistern werden und uns so entwickeln, dass wir auf eine sich verändernde Zukunft gut vorbereitet sind. Promarca unterstützt Sie dabei.

Monique Bourquin, Präsidentin Promarca

 

 

Vorwort der Präsidentin aus dem Rückblick 2020

Stellungnahme zur Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung

Als engagierte Stimme der Marken vertritt Promarca die Interessen von 101 Markenunternehmen, die in der Schweiz ihre Markenprodukte herstellen und verkaufen. Ein Teil unserer Mitglieder ist von den geplanten Änderungen der ChemRRV bzw. der Pflanzenschutzmittelverordnung (PSMV) betroffen.

Ziel und Aufgabe der betroffenen Markenunternehmen ist, den Konsumenten Produkte anzubieten, die weder die Umwelt noch die eigene Sicherheit gefährden. Die Hersteller und Vertreiber von Pflanzenschutzmitteln für die nichtberufliche Verwendung haben in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Sortimente den neuen Zulassungsbedingungen für die nichtberufliche Verwendung anzupassen. Zudem wurden umweltgefährliche Stoffe laufend durch ungefährlichere Mittel ersetzt und das Sortiment von Produkten für den biologischen Landbau ausgeweitet.

 

Geplante Änderungen sind nicht zielführend

Die geplanten Änderungen sind nicht zielführend, da Produkte nicht mehr zugelassen werden würden, welche auch unter ökologischen Aspekten förderungswürdig sind. Insgesamt würden diese Änderungen der ChemRRV dazu führen, dass schätzungsweise 70% der heute im nichtberuflichen Bereich verwendeten Pflanzenschutzmittel künftig nicht mehr erlaubt wären. Dies führt bei den Unternehmungen zu höhen Umsatzeinbussen. Nicht nur Firmen sind davon betroffen, auch Verbraucherinnen und Verbraucher würden stark in ihrer Wahl eingeschränkt werden.

 

Schaffung von Handelshemmnissen und Förderung illegaler Beschaffung von Pflanzenschutzmitteln

Mit den vorgeschlagenen Änderungen würde die Schweiz einen Sonderweg einschlagen, der weit über die bestehenden Regelungen der EU hinausgehen würde. Generell würden neue Handelshemmnisse geschaffen.

Die allgemein angestrebte Harmonisierung wird nicht erreicht – im Gegenteil, denn es provoziert die illegale Beschaffung von Pflanzenschutzmitteln aus dem benachbarten Ausland. Verbraucherinnen und Verbraucher könnten als Folge verstärkt nicht zugelassene oder risikoreichere Produkte im Internet einkaufen. Der Einsatz solcher Pflanzenschutzmittel könnte dann möglicherweise besonders schädlich für Anwender und Umwelt sein.

Wir sind der Meinung, dass Änderungen der ChemRRV zwingend geeignet, notwendig und angemessen sein müssen, um den beabsichtigten zusätzlichen Schutz von Anwendern und Umwelt zu erreichen. Insbesondere müssen die Massnahmen in einem angemessenen Verhältnis zu den damit verbundenen gravierenden Einschränkungen für Verwender und Hersteller stehen. Bei einem pauschalen Verbot von Herbiziden und Konzentraten wird diese Voraussetzung nicht erfüllt.

Zahlen und Fakten: Rückblick 2020

Innovation
Die Hersteller von Markenartikeln setzen Massstäbe in der Innovation und in der Produktkompetenz, an denen sich die Konkurrenz orientiert. Die Mitglieder von Promarca lancierten im 2020 in der Schweiz 6 432 neue Markenprodukte. Sie betrieben total 1 845 aktive Marken. Es wurden 57 Marken neu registriert und 8 neue Patente eingereicht.

 

Arbeitsplätze
Markenunternehmen schaffen und erhalten Arbeitsplätze, investieren in Produktionsstandorte, Kommunikation und Verkaufsförderung sowie andere Dienstleistungen. Mit den weltweit geführten Einheiten mit Sitz in der Schweiz schafft die Markenartikelindustrie knapp 30 000 Arbeitsplätze. So sind Markenunternehmen nicht nur ein wichtiger Motor für den Wettbewerb, sondern auch Pfeiler der Schweizer Wirtschaft.

 

Investitionen
Markenhersteller schaffen nicht nur Arbeitsplätze und betreiben Standorte, sie engagieren sich auch in Forschung und Entwicklung, investieren in Marketing- und Sales-Aktivitäten und unterstützen die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden. Die Mitglieder von Promarca haben im Jahr 2020 insgesamt über 670 Millionen Franken in den Standort Schweiz investiert.

 

Tradition
Innovativ, qualitativ hochwertig, zuverlässig, emotional: Bevor ein Produkt zur Marke wird, muss es die Konsumentinnen und Konsumenten auf vielfältige Weise überzeugen. Dafür bedarf es jahrzehntelanger Höchstleistungen der Hersteller. Diese blicken in der Schweiz oftmals auf eine stolze, weit zurückreichende Geschichte zurück.

 

Engagement
Markenunternehmen unterstützen inländische und internationale Hilfsorganisationen. Sie spenden beispielsweise dem Schweizerischen Roten Kreuz, der Krebsliga oder Pro Juventute, schenken Produkte an «Tischlein deck dich» oder die Schweizer Tafel und ermöglichen mit Sponsoringbeiträgen verschiedenste Schweizer Sport- und Kulturanlässe. Promarca-Mitglieder engagieren sich auch bei Food Waste-Projekten oder beim Clean-up-Day.

Markenspecial – Marken und Nachhaltigkeit

Im Special «Marken»  zeigt die «Handelszeitung» auf, wie die Markenartikelhersteller mit dem Thema Nachhaltigkeit umgehen und mit welchen Anstrengungen und Innovationen sie für ein nachhaltigeres Angebot sorgen. Mit Zahlen und Fakten sowie Reportagen und Berichten werden darüber hinaus die wirtschaftliche Bedeutung der Branche und die aktuellen Herausforderungen in Politik und Wirtschaft erläutert. Schliesslich stehen die Gewinner des jährlich vergebenen Awards «Promarca Brand of the Year» mit Interviews und Porträts im Fokus der Beilage.

 

 

 

Chefredakteur: Florian Fels, Handelszeitung

Der Markenspecial ist in einer Kooperation zwischen der Handelszeitung und Promarca entstanden.

Schweizer Konsumenten haben Interesse an authentischen und innovativen Marken

Promarca zeichnet zum 7. Mal den «Brand of the Year» aus – dieses Jahr geht der Award an die dynamischste Marke unter den Promarca Mitgliedern. Herzlichen Glückwunsch an «Beyond Meat»! FFF Fresh & Frozen Food AG vertreibt diese Marke in der Schweiz seit 2019.

Im Interview sprach Promarca mit Thomas Wirth (CEO FFF Fresh & Frozen Food) über die Besonderheit der Marke und die Zusammenarbeit mit Beyond Meat.

 

Das vollständige Interview finden Sie unter PDF.

11 Fragen an Gregory Carrier

Thomas Breitinger im Gespräch mit Gregory Carrier, Managing Director Moët Hennessy Schweiz, über Luxusgüter und -Getränke in schwierigen Zeiten.

Moët Hennessy Schweiz wurde 1986 gegründet und ist heute der führende schweizerische Distributionsdienstleister von (Luxus-) Weinen und Spirituosen. Das Unternehmen strebt die Entwicklung und die Verstärkung des Luxus-Portfolio von Champagner und Spirituosen auf dem Schweizer Markt an. Dazu gehören 19 Marken aus den Bereichen Champagner, Cognac, Whisky, Wodka, Tequila und Weinen. Das Unternehmen ist in Eysins (Kanton Waadt). Das Interview finden Sie unter PDF.

Dieser Beitrag ist durch eine  Kooperation zwischen PROMARCATM  und dem Magazin persönlich entstanden.